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Presseberichte

CAREkonkret Ausgabe 44 // 03.11.2017

Leserbrief zum Beitrag
„Kasseschafft Angebot für Intensivpflegepatienten“ in der CAREkonkret 40/2017 vom 6. Oktober 2017.

SAPI als neues – kasseninitiiertes –Modellprojekt für Menschen mit Intensivpflegebedarf, die Meldung las sich zunächst als begrüßenswerte Ergänzung zu den bereits bestehenden Versorgungsalternativen, gerade auch mit Hinblick auf die damit verbundene, enge fachärztliche Anbindung. Mit Verwunderung nimmt man aber zur Kenntnis, dass SAPI Seitens der AOK Sachsen-Anhalt als ein Alternativangebot zu den „Schwarzen Schafen“ konzipiert sei, die mit „heimähnlichen“ Strukturen viel Geld kosten, ohne wirklich überprüf- und kontrollierbar zu sein. Wie weit die Kontrollmechanismen eines Kostenträgers noch gehen sollen, wenn die bereits bestehenden umfassenden vertraglichen und gesetzlichen Prüfmechanismen nicht ausreichen sollen, mag dahingestellt sein.
Auch, dass die leistungsrechtliche Komponente – je nach Ausgestaltung des Heimgesetzes – um eine ordnungsrechtliche Komponente mit weiteren Prüfbefugnissen der Heimaufsichten ergänzt wird Schade ist es aber, dass auch an dieser Stelle es wieder nicht darum geht, intensivpflegebedürftigen Menschen eine alternative Versorgungsform zu bieten, die gleichberechtigt neben die bestehenden ambulanten Versorgungsformen treten kann, sondern wieder die wenigen schwarzen Schafe in den Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit gerückt werden.
Es ist natürlich viel einfacher, die wenigen Prozent in den Blick zu nehmen, als gemeinsam mit den vielen, eine im bundesweiten Vergleich übrigens überdurchschnittlich hohe Qualität bietenden (vergl. „Die ambulante Intensivpflege mit überdurchschnittlicher Qualität“. Sebastian Meißner in Pflegemarkt.com) Intensivpflegediensten gemeinsam daran zu arbeiten, eine hochwertige und vor allem menschenwürdige Versorgung sicherzustellen, die dem Grad an Selbstbestimmung entspricht, die sich die intensivpflegebedürftigen Kunden wünschen. Da ist die Vielfalt der Bedarfe so groß wie die einzelnen Versorgungsformen. Aber um das zu erkennen, müsste man erst einmal genau hinschauen. Besonders bedauernswert ist es, wenn sogar Fachärzte den medialen Trubel nutzen, um mit schlecht recherchierten und schlichtweg falschen Aussagen Aufmerksamkeit zu erregen, anstelle sich auf einen gemeinsamen Diskurs zum Wohle der Kunden einzulassen. Das Kundenwohl Scheint in der ganzen Diskussion aber mittlerweile nachrangig geworden zu sein.

Marc Bennerscheid, 2. Vorsitzender im Vorstand der
Interessengemeinschaft der Anbieter Außerklinischer Intensivpflege NRW (IDANRW)

CAREkonkret Ausgabe 41 // 13.10.2017

Außerklinische Intensivpflege

Unternehmen wollen
kooperieren

Düsseldorf/Köln // In Nordrhein-Westfalen haben 15 Unternehmen Ende September die Interessenvertretung für Anbieter der Außerklinischen Intensivpflege (IDA NRW) gegründet. Die Initiatoren kündigten an, dass man sich demnächst für andere Dienste in Nordrhein-Westfalen öffnen werde. Ziel sei es, die Vernetzung zu professionalisieren. Man habe sich für eine Zusammenarbeit entschieden, weil der Kreis der Gründer aus inhabergeführten Unternehmen bestehe, in denen schnelle Entscheidungen getroffen werden könnten. Es ist den bisher 15 Unternehmen ein Anliegen allen Beteiligten der Außerklinischen Intensivpflege – eine Plattform für Informationen und zur Steigerung der Qualität zu geben, sagte ein Sprecher. (ck)

CAREkonkret AUSGABE 43 // 27.10.2017

Interessengemeinschaft außerklinische Intensivpflege

Gemeinsames Süppchen Statt Haifischbecken

15 Unternehmer aus den Bereich der außerklinischen
Intensivpflege in Nordrhein-Westfalen vertreten seit
Kurzemgemeinsam ihre Interessenunter dem Dach IDANRW.

Interview: Oliver Weiße

Herr Bennerscheidt, Sie haben mit 14 anderen Unternehmern aus der außerklinischen Intensivpflege in Nordrhein-Westfalen eine Kooperation beschlossen? Was sind die Gründe für die beschlossene Kooperation?
Wir haben alle festgestellt, dass Netzwerke zur Stärkung der Interessen der Intensivpflegedienste beitragen. Das gilt für das Unternehmen, dessen Mitarbeiter und Kunden. Deshalb haben wir uns entschlossen mit einem gemeinsamen Internetauftritt das auch nach außen deutlich zu machen. Dieser ist kostenfrei und hat eine Pflegelandkarte für alle aus der Intensivpflege.

Bisher hat jeder also sein eigenes Süppchen gekocht?
Ich habe das in den letzten Jahren so wahrgenommen, dass gerade bei der auserklinischen Intensivpflege unheimlich viel gegeneinander gearbeitet wurde. Ich würde es als „Haifischbecken“ bezeichnen und damit meine ich bewusst nicht nur die Konkurrenz der Pflegedienste untereinander und um Personal, sondern auch ganz klar den in den letzten Jahren sich immer mehr verschärfenden Ton der Kostenträgern. Der Druck nimmt von allen Seiten aus zu.

Und jetzt ist alles ruhig im Pool?
Naja, wir möchten uns schon zu denjenigen abgrenzen, zu Unternehmen, die solche Foren unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betreiben und den zu versorgenden Kunden verkaufen, das kann nicht im Sinne des Systems sein. Wir wollen vor allem aber auch ein selbstorganisiertes Forum beziehungsweise eine starke Interessengemeinschaft sein, das auch politisch Einfluss nehmen und gemeinsame Haltungen entwickeln will, unter anderem zu den Themen Fachkräftemangel, Finanzierung und Arbeitszeiten. Nicht nur die Pflege allgemein, sondern insbesondere die außerklinische Intensivpflege hat momentan ein sehr schlechtes Image. Das möchten wir nicht nur ändern, sondern gemeinsam die Veränderung mitgestalten.

Wie möchten Sie denn den Imagewandel umsetzen?
Sehen Sie wir haben uns selbstverpflichtende Standards gesetzt, die für alle Mitglieder bindend sind. Nur wer diese Standards einhält kann bei uns mitmachen.
Foto Heimbeatmungsservics Brambring Jaschke Wir wollen eine qualitativ hochwertige Pflege und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit. Es geht uns um Achtsamkeit.

Können Sie sich vorstellen, dass IDA NRW Ableger in anderen Bundesländern bekommen wird und dann ein Bundesverband kommen könnte oder ob aus der Kooperation ein gemeinsames Unternehmen entsteht?
Das haben wir uns auch gefragt. Netzwerke zum Austausch untereinanderund zur Entwicklung gemeinsamer Ideen entstehen gerade Bundesweit, der Bedarf scheint überall zu bestehen. Aber wir schauen jetzt eimal

wie sich IDA in NRW entwickelt. Sollte es keinen adäquaten Verband geben, werden wir es vielleicht selber machen müssen. Zurm zweiten Punkt: Wir sind alle gerne Unternehmerinnen und Unternehmer. Unter einem Markendach IDA NRW zu arbeiten ist sicherlich für uns das größte Interesse, als starke Partner unter einem Dach aufzutreten

Marc Bennerscheidt gehört zu den Initiatoren der Interessengemeinschaft der Anbieter Außerklinischer Intensivpflege in Nordrhein-Westfalen.
idanrw.de